Allgemein

Die Fachmesse:
Ort der Begegnung
und der Inspiration

Die Fachmesse ist neben dem Fachkongress fester Bestandteil des DJHT. Zahlreiche nicht-gewerbliche und gewerbliche Organisationen und Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe sowie aus den angrenzenden Bereichen präsentieren sich und stellen ihre Arbeit vor. Die Aussteller*innen und die Besucher*innen schätzen die Fachmesse als Ort der persönlichen Begegnungen und nutzen diese, um Kontakte – auch zu potenziellen neuen Mitarbeitenden – zu knüpfen, sich über fachliche Themen auszutauschen und Anregungen zu erhalten. Für gewerbliche Aussteller*innen ist die Fachmesse eine geeignete Plattform, um Produkte zu präsentieren und neue Kund*innen zu gewinnen.

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Innovation in der Kinder- und Jugendhilfe: Die digitale Fachmesse

Auch bei unserem ersten digitalen DJHT wollten wir eine Fachmesse kreieren, die vielfältigen Informationen sowie Begegnung und Austausch für alle bereithält. Wichtig war es dabei, die potenziellen Aussteller*innen auf dem innovativen Weg mitzunehmen. Deshalb sollte unbedingt eine leicht handhabbare Standgestaltung angeboten werden.

Ein eigenes Tool

Dafür ließen wir ein digitales Messetool entwickeln. Mit wenigen Klicks konnten Aussteller*innen ihren Stand erstellen und ihrer Fantasie freien Lauf lassen: von den Inhalten und Farben bis hin zur Integration von Bannern, Postern, Videos und digitalen Spielen. Ein personalisierbarer Standpersonal-Avatar hieß die Besucher*innen willkommen und lud sie ein, via Chat mit den Aussteller*innen in Kontakt zu treten.

Die Zahlen

320 Stände luden zum Besuch der ersten digitalen Fachmesse ein. Hier präsentierte sich die Kinder- und Jugendhilfe ausgesprochen facettenreich, kreativ und innovativ. An drei Veranstaltungstagen zog es über 21.500 Besucher*innen an die Stände, wobei Mittwoch der besucherstärkste Tag war. Die Stände boten vielfältige Informationen in Form von Broschüren, Filmen sowie einen Austausch zwischen Aussteller*innen und Besucher*innen per Chat. 2.335 Visitenkarten wechselten ihre Besitzer*innen, 13.154 Chatnachrichten wurden verschickt.

Angela Smessaert, stellvertretende Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ, präsentierte bei der Eröffnung der digitalen Fachmesse den AGJ- Stand. | Copyright: 
GAHRENS & BATTERMANN, Media Event Solutions

„Wir haben uns einen Weg überlegt, wie Fachinformationen, aber auch der Spaß und auch ein bisschen der Unfug und das Lachen, was die Messe beim DJHT ja immer ausgemacht hat, ins Digitale übertragen werden kann.“

– Angela Smessaert, Stellvertretende AGJ-Geschäftsführerin

Mit bunten Ständen, einem filterbaren Messeplan und vielfältigen Networking- und Matchmaking-Elementen kam Messefeeling auf.

Europa@DJHT: Es wird europäisch auf dem Marktplatz Europa

Die AGJ hat das europäische Programm zusammen mit der Kooperationspartnerin JUGEND für Europa konzipiert und mit vielen Akteur*innen umgesetzt. Wie auch bei vergangenen DJHTs präsentierten sich auf dem Marktplatz Europa Organisationen, die im europäischen Kontext aktiv sind.

Am Stand von JUGEND für Europa fanden beispielsweise diejenigen ihre erste Anlaufstelle, die an der Arbeit der Nationalagentur sowie an den beiden neuen EU-Jugendprogrammen Europäisches Solidaritätskorps und Erasmus+ interessiert sind.

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Messestand JUGEND für Europa | Foto: Bildschön

Neunzehn weitere Aussteller*innen präsentierten teilweise in Gemeinschaftsständen europäische Angebote und Aktivitäten. Auch übergeordnete Themen wie Politische Bildung und Inklusion wurden adressiert. Diese sind im deutschen sowie im europäischen Kontext aktueller denn je.

Folgende Organisationen präsentierten sich auf dem Marktplatz Europa

Innovation-Hub: DJHT meets Innovation

Neue und junge (Selbst-)Organisationen mit Kinder- und Jugendhilfebezug konnten erstmals auf dem „Innovation Hub“ Teil unserer Fachmesse sein. Dort präsentierten sich auch die Preisträger*innen des Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreises der vergangenen Jahre, – denn mit dem Preis werden innovative Ansätze in der Kinder- und Jugendhilfe prämiert.

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Foto: Bildschön

2018 gewann das ABC Bildungs- und Tagungszentrum e. V.  den DJHP-Praxispreis zum Thema „Politische Bildung in der Kinder- und Jugendhilfe“ für die Förderung emanzipatorische Bildung und Erziehung mit einer machtkritischen Perspektive. Sie zeigten den Preisträgerfilm „BIG EARTH (Hotel California)“.  Besuchende konnten der Bildungs- und Begegnungsstätte in Drichtersen-Hüll bei Stade/Hamburg virtuell einen Besuch abstatten.

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Foto: Bildschön

Inklusion wird bei der innovativen, offenen Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung Indiwi in Berlin-Kreuzberg gelebt. Zwei Kurzfilme stellten Jugger und ein Lagerfeuer-Liederbuch vor.

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Foto: Bildschön

„Dass wir gemeinsam unsere Gesellschaft zum Guten gestalten, dafür stehen Sie alle mit großem Engagement. Deshalb meine Bitte: Bleiben Sie auch in Zukunft solche „Türöffner“!“ Diese Worte richtet Bundespräsident Frank Walter Steinmeier an JUMA. Der Verein versteht sich als Plattform für die jungen Muslim*innen, um ihr Recht auf Anerkennung und Teilhabe in der Gesellschaft zu stützen.

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Foto: Bildschön

Der Verband JUZ-UNITED nahm 2020 den Praxispreis zum Thema „Jugendarbeit im ländlichen Raum“ entgegen. Gewürdigt wurde die engagierte Arbeit im saarländischen Raum. Der Verband versteht sich als Dach von 140 selbstverwalteten Jugendzentren, Jugendtreffs und -klubs – und unterstützt von der Neugründung bis hin zur alltäglichen Arbeit.

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Foto: Bildschön

Die RheinFlanke gGmbH gewann den DJHP-Praxispreis 2010. Die Organisation ist anerkannter Träger für sportbezogene Jugend- und Bildungsarbeit mit dem Ziel, die Zukunftsperspektiven von Kindern und Jugendlichen durch vielfältige, aufeinander aufbauende Angebote zu verbessern.

Einen Versuch war’s wert!  – Die digitale Fachmesse

Beim Besuch der Fachmesse standen für die Besucher*innen vergangener analoger DJHTs das Kontakteknüpfen, der Austausch und das Vernetzen im Vordergrund. Von der diesjährigen digitalen Fachmesse erhofften sich die Besucher*innen hauptsächlich Informationen über ihren eigenen Arbeitsbereich (72,9 Prozent) sowie konzeptionelle Anregungen für die eigene Arbeit (64,4 Prozent). Die Erwartungen wurden zum größten Teil erfüllt.

Die Besucher*innen empfanden den Spaziergang durch die bunten Messestände als interessant und bewerteten diesen als eine komplett neue Erfahrung. Vernetzung, Austausch und neue Kontakte kamen hingegen zu kurz – so die Rückmeldungen. Insgesamt wurde die Atmosphäre einer Präsenzmesse vermisst.

Raum für Weiterentwicklung

Die Evaluation des 17. DJHT zeigt, dass die digitale Fachmesse in puncto Quantität (Besucher*innenzahl am Stand) und Qualität der Kontakte (Interaktion) mit einer Präsenzmesse nicht mithalten konnte. Von der Chatfunktion im Messestand machten leider nur wenige Besucher*innen Gebrauch. Die Funktion ließe sich aus der Perspektive der Aussteller*innen noch optimieren – wir haben diese Anregungen für eine Weiterentwicklung des Messetools aufgenommen.

Als angemessen empfanden die Aussteller*innen die Kosten für einen digitalen Messestand. Gelobt wurde die gute technische Umsetzung. Zudem haben 79,9 Prozent der Aussteller*innen angegeben, auch wieder beim nächsten DJHT dabei sein zu wollen. Das freut uns sehr!

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